Am Abend des 20.5.2021 saß ich schon wieder einmal vor dem Computer. Diesmal mit einer besonderen Mission. Mal schauen was bei Amazon so an Lautsprecher angeboten wird. Mit anderen Worten neue Boxen müssen her! Nach Möglichkeit einzelne Chassis, welche ich mit passenden Gehäusen und selbst zu entwickelnder Frequenzweichen selbst konfigurieren wollte. Seit etwa 25 Jahren baue ich schon für Privatpersonen, Studios und mich sehr erfolgreich Lautsprecher.Ein Anbieter war schnell gefunden: Standlautsprecher SL20 aus dem Hause Mohr, sollten es werden. Die Optik und das technische Konzept waren vielversprechend und noch dazu super günstig. Nicht zuletzt sprachen die sehr guten Bewertungen für die SL 20. Das Angebot überzeugte, diesmal sollte es kein Selbstbau werden! Zwei Tage nach der Bestellung wurden die Lautsprecher in zwei erstklassigen Verpackungen geliefert.Die Anfassqualität und die Optik versprachen das Beste. Die Gehäuse und die Lautsprecherbestückung sind für diese Preisklasse eine Sensation.Nach einer etwa zwei stündigen Einspielphase und optimalen Aufstellung, war es dann endlich soweit.Um es vorweg zu Sagen. Durch meine Arbeit im Studio bin ich was den Umgang mit Lautsprechern angeht schon sehr abgebrüht. Deshalb beeindruckt mich nichts so leicht. Also legte ich erst mal die CD von Wolfgang Lohmeier „pictures of rhythm“ auf. Was ich nun zu hören bekam lies mir kalte Schauer über den Rücken laufen und eine Gänsehaut auf den Armen entstehen. Was da an Feinzeichnung, Raum und Körper zu hören war, ist mit fast keinem Superlativ zu beschreiben. Sofort musste ich andere mir sehr gut bekannte CDs hören. Jetzt offenbarten die Lautsprecher ihre eigentlichen Stärken. Nämlich die Musik so wiederzugeben wie sie Aufgenommen wurde. Das heißt: Wenn etwas bescheiden aufgenommen wurde, so hörte es sich auch bescheiden an. Das gleiche gilt umgekehrt für erstklassige Aufnahmen. Egal ob Klassik, Pop, Rock oder Jazz alles wurde aufgelegt und immer wieder faszinierten die Lautsprecher durch Ihre Ehrlichkeit. Die härteste Prüfung sollte jedoch nach zwei langen Hör-Tagen am Abend kommen. In meinem eigenen Tonstudio, nahm ich in den letzten Jahren, selbst einige Titel mit mir an einer erstklassigen Orgel, mit Tanzmusik auf. Da ich selbst der Interpret bin, ist jeder Titel, was das Tempo sowie die Dynamik betreffen mit persönlichen Eindrücken und Gefühlen verbunden. Diese Lautsprecher belebten diese durch Ihre Outentität in einem Maße, das sie mein Herz berührten. Die SL 20 drückten das aus was ich als Musiker sagen wollte. Das hatte ich noch nie vorher erlebt!Ein angenehmer Nebeneffekt der Ehrlichkeit der SL 20 ist, dass man niemals müde wird sie zu hören. Selbst nach Stunden intensiven zuhören machen sie immer noch spaß.Herr Mohr Herzlichen Dank! Sie haben mit diesem Lautsprecher, ein für jeden Musikliebhaber erschwingliches Kunstwerk erschaffen. Bleiben Sie Ihren Ansprüchen an Qualität und Leistung treu. Sie können für Sich in Anspruch nehmen, einen Lautsprecher entwickelt zu haben, den manch anderer großer Hersteller nicht einmal zum doppelten Preis realisiert hätten. Dieses sage ich Ihnen aus meiner langjährigen Erfahrung im Lautsprecherbau und als Musiker.Von mir 5 Sterne Kaufempfehlung Herzlichst Euer Florian

Eines vorweg: Wer gerne vor roten Ampeln in der Nähe befindliche Passanten und andere Autofahrer mit der Inbrunst seiner Bassrolle im Kofferraum erfreut und nun darüber nachdenkt, diese Form der Erbauung auch seinen Nachbarn in ihren Wohnungen zuteil werden zu lassen, der ist bei der mohr SL20 falsch. Die SL20 brüllt nicht und der Bass bläst auch keine Wände weg. Die SL20 klingt über die gesamte Frequenzrange absolut ausgewogen und natürlich, der für diese Preisklasse bemerkenswerte wavecor-Hochtöner verdient einen Sonderapplaus.Betrieben wird die SL20 über einen Yamaha-Receiver (R-N402D) und wurde im Vorfeld mit der Ultima 40 von Teufel verglichen - die Teufel hatte hierbei den Vorteil, dass sie im TeufelStore in Leipzig über einen stärkeren Yamaha-Vollverstärker (A-S701, denke ich) betrieben wird. Fazit: die Ultima 40 brüllte mich relativ frontal an, die Mitten wirkten überakzentuiert. Im Gegensatz dazu klingt die SL20 im ersten Moment fast unaufdringlich, gewinnt aber nach und nach durch ein absolut rundes und räumliches Klangbild. Und: die SL20 ist um einiges kleiner, das kommt meiner weiblichen Zweidrittelmehrheit, die Stereostandboxen nicht unbedingt sexy findet, sehr entgegen.Überdies sieht die SL20 (meine sind weiß) ausgesprochen ansprechend aus und ist exzellent verarbeitet, mohr liefert neben Gummifüßen auch Spikes zur Fußbodenentkoppelung mit.Abschließend noch ein Sonderapplaus für den Kundenservice von Oliver Mohr: Ich gehöre eigentlich zu den Komikern von gestern, die nix kaufen, was sie nicht kennen, gesehen oder gehört haben. Für Lautsprecher gilt das in Besonderem. Dennoch ließ ich mich von einem Rezensenten hier zu einem Anruf bei mohr ermuntern. Oliver Mohr nahm sich über eine halbe Stunde Zeit, mir das Konzept und den Klang der SL20 zu erläutern und zu beschreiben - und das so präzise, dass ich die Box fast schon gehört habe. Ich finde, diese Form der Kundenberatung und -betreuung ist für einen Online-Vertriebler positiv bemerkenswert.Mein Fazit: Die mohr SL20 schlägt in Sachen Preis/Leistung alles, was ich bisher in Sachen Hifi gehört und erlebt habe. Und wird für angenehme Wohnraumbeschallung sorgen, bis es vielleicht irgendwann mal eine SL30 gibt...Zum Schluss: Diese Rezension ist nicht gekauft!Und ganz zum Schluss ein Nachtrag nach knapp 2 Jahren: Ich habe die „Antriebsquelle“ gewechselt - der R-N402D ist dem deutlich stärkeren R-N803D von Yamaha gewichen. Das Mehr an Power wirkt sich noch einmal positiv auf die Mohr-Box aus, der Klang ist spürbar voller. Was für ein Klang-Glück zum kleinen Preis!