Camill
Bewertet in Deutschland am 6. September 2022
Eigentlich wollte ich mir ja den TT Basepack kaufen um zwischen meinem Fieldpack und dem Raidpack ne weitere Option für 2-3Tagestouren zu haben. Why ever,aber das Basepack hat leider links und rechts diese Stecktaschen nicht. Für meinen Verwendungszweck ein K.o. Kriterium, da ich dort immer einiges an Stangen nach unten absichern muss und das nicht nur durch die Kompressionsgurte machen will.Mit solchen Taschen wäre das Basepack ideal als eben Basis gewesen. Keine Ahnung warum tt die weggelassen hat.Also blieb nur dieses Modular Trooper-pack für mich noch übrig,der solche Taschen hat.Über Verarbeitung,Materialien und so weiter brauchen wir bei TT nicht meckern. Da ist wirklich alles erste Güte.Trotzdem hat der Rucksack für mich ein paar Schwachpunkte,die ich gerne erwähnen mag,für andere User,die einen ähnlichen Verwendungszweck für diesen Rucksack geplant haben wie ich.Da wären zum einen die Literangabe. Bisher verhielt sich TT da eher großzügig ,so das bspw. Der raid pack mk 3 mit angegebenen 52 Litern sehr großzügig ausfällt.Nun könnte man meinenDas dann der Trooperpack mit 3 Liter mehr Angabe auch mehr Volumen hat. Denkste. Denn das was ich aus dem Mk3 herausnahm,da blieb einiges übrig,was ich nicht im Trooperpack unterbrachte. Dabei ist das Gesamtvolumen nicht das grosse Problem für mich,sondern dass das Hauptfach nur 18cm in der Tiefe hat. Und das schränkt die Nutzung mit voluminösen Gegenständen doch sehr ein und damit auch die Einsatzmöglichkeiten des Trooperpacks. Wer also gerne nen dicken Schlafsack dabei hat,ein Zelt oder sonstiges Voluminöses,hat dafür eigentlich nur die beiden Mollestreifen am Rucksackboden. Denn oben am Deckel wie bei einem Toploader lässt sich auch kaum eine Isomatte etc. Anbringen. Gut,jetzt könnte man sagen,dann habe ich den falschen Rucksack gekauft. Aber. Ich bin von der Größenngabe von tt für das Hauptfach ausgegangen,dann hätte alles gepasst. Und ich zweifle die 55Liter Fassungsvermögen allein mathematisch schon arg an,wenn die angegebenen Maße die Gesamtmaße wären.Für mich ist das kein Problem,weil mir der Rucksack andere Einsatzmöglichkeiten bietet. Aber,wer wie ich überlegt und Volumen braucht,greift besser zum Mk3 oder zum Basepack.Aber. Bisher konnte ich mich bei TT, wie übrigens auch bei allen anderen Markenherstellern wie Wisport,Osprey,Fjällräven,Deuter ,Helikon-Tex usw. Meiner 40 Rucksäcke bei den Literangaben immer drauf verlassen,dass da noch ein Puffer nach oben vom Hersteller eingerechnet ist,bei der Literangabe. Bei TT nun anscheinend muss ich künftig acht geben und wohl nicht mehr online einfach kaufen.Der zweite Punkt. Hab ich schon beim Mk3 bemängelt. Es ist für einen Neukunden kaum ersichtlich,dass das V2plus Tragesystem vom normalen V2 System nicht nur durch die abnehmbare Hüftflosse unterscheidet,sondern das für dieses Feature anscheinend die beiden Fiberglasstreben weggelassen wurden,welche dem Fieldpack bspw. Eine deutlich höhere Stabilität bei schwererern Lasten verleiht. Sprich,das V2 Plus ist nicht so stark belastbar bzw. Nicht ganz so komfortabel bei schweren Lasten , wie das normale V2.Ein weiterer Punkt,und da musste ich gleich schmunzeln,weil TT anscheinend ihre eigenen Tragesysteme nicht kennt.Im angehängten Etikett steht sinngemäß, das dieser Trooperpack am Hüftgurt das Pull-forward System hat. Es also Umlenkrollen an den Hüftflossen hat, so das man den Gurt bequem von hinten nach vorne festziehen kann. Und das ganze ist sogar noch auf einer Skizze so aufgezeichnet beim V2 plus im Etikett. Tatsächlich hat das Trooperpack aber immer noch das alte,lästige System,wo man vorne rumzurren muss. Nun könnte man wieder sagen, sieht man doch hier auf den Bildern.Ich habe aber den Rucksack das erste mal im Laden an der Stange hängen sehen und mir nur das angehängte Etikett durchgelesen , und nicht den Rucksack abgenommen. Und anhand des Etikett war ich erfreut, das TT endlich auf Pull-forward umgestellt hat. Dem ist eben leider nicht so.auf das herstellereigene Etikett sollte man sich aber schon verlassen dürfen,sonst dauert künftig jeder Einkauf 3 Wochen,bis man alle Angaben nochmal überprüft hat.Und desweiteren lässt sich der zwar tolle,wuchtige Reissverschluss des Hauptfachs oben an der letzten Geraden nicht mehr flutschig schließen,wenn das Hauptfach bis oben mäßig befüllt wurde. Da muss man dann schon ziemlich hin und hernotteln,bis man da ganz geschlossen hat.Neutral werte ich noch folgendes. Mir wäre lieber gewesen,die oberen seitlichen Kompressionsriemen wären noch über den Reissverschluss des Hauptfaches gegangen. Denn das hätte den Vorteil gehabt,das diese Kompressionsriemen dabei helfen würden,das man nur mal schnell den Rucksack oben bis zum ersten Fach öffnen kann um auf das Hauptfach zuzugreifen und die Riemen dann ein weiteröffnen des Reissverschlusses verhindern. So wie jetzt ist zwar auch ein Öffnen nur des Oberteiles möglich,aber wenns mal schnell gehen muss oder die Umstände hastiges öffnen verlangen,dann öffnet sich er Rucksack so nun deutlich weiter bis fast ganz nach unten und an einem steilen Hang bspw fiele dann im dümmsten Falle der Inhalt des Hauptfaches den Bach runter. Ich bevorzuge da eben eher "safety first " als schnelle Komplettöffnung des Hauptfaches. Verstehe aber durchaus, das TT sich hier für eine von beiden Möglichkeiten entscheiden musste. Beides hat Berechtigung,ich erwähne es aber für andere Nutzer.Der Rucksack hat im Hauptfach und im grossen Aussenfach,sowie aussen am grossen Fach jeweils 6 Schlaufen, um daran ein Bungee-cord anzubringen. Leider wird aber nur eines mitgeliefert. Bei einem Preis von knapp 300 Euro, wären die anderen zwei sicher auch noch möglich gewesen, dazuzugeben.Ansonsten gilt noch positiv zu sagen, dass das coyote-brown sehr gelungen ist,etwas dunkler. Dafür aber halt normale coyote-Taschen wie bspw. Die Von Wisport sich farblich halt nun auch absetzen.Erfreulich auch,das das Trooperpack bereits eine Integrierte Regenhülle in einem Bodenfach hat,welche sich erstens komplett abmachen lässt,wer sie nicht braucht und zweitens,diese Hülle ging gerade beim Testen auch über am Boden befestigte Aussengegenstände,wie eine Isomatte oder Zelt mit drüber. Sie ist also grosszügig geschnitten.Fazit für mich. Insgesamt ist das natürlich ein Bombenrucksack. Wer es für den richtigen Einsatzzweck wählt und viele kleine Taschen und Verstaumöglichkeiten benötigt und weniger das Volumen oder Gewichtsbelastung,für den ist das ein 5 Sterne Rucksack. Wer aber schweres und/oder voluminöses Gepäck hat,und weniger Kleinzeug,ist mit anderen Modellen sicher besser bedient.Für Verarbeitung,Materialien und Qualität würde ich klar 5 Sterne vergeben. Aber wegen den oben aufgezählten Schwächen im Gesamtkonzept ziehe ich einen ab.Natürlich werde ich den Rucksack behalten,denn er ist schon klasse,aber für einen anderen Einsatzzweck. Für meinen eigentlich gedachten Einsatz muss ich dagegen weitersuchen oder warten,bis das Base-pack Aussenstecktaschen bekommt. Aber das wird so schnell nichtgeschehen denke ich.Mir ein Rätsel, ich kenne niemanden,der auf diese Taschen verzichten will, weil sie so vielseitig nutzbar sind und beim mk3 nur durch die Taschen darüber in ihrem Nutzen eingeschränkt wurden. Und auch rätselhaft,warum sich ein renommierter Hersteller wie TT so schwer tut,sein Tragesystem,sprich Hüftgurt, auf Push-forward umzustellen,es aber in seiner Beschreibungsbeilage angibt.Sollte einem renommierten Hersteller nicht passieren.Kurzes update:Mal ein Zwischenfazit nach einem Versuch,mit diesem Rucksack mal eine 3 Tagestour mit Zelt etc, autark und täglich 20km zu machen . Fazit. Es war leider kein Vergnügen. Um einen Overnighter oder 3Tagestour zu machen,ist dieser Rucksack einfach nicht mal suboptimal geeignet. Man muss einfach zu viele Sperrige Dinge aussenrum befestigen,da der Rucksack innen einfach zu wenig Platz bietet. Der 2Kilo-Daunenschlafsack,den es am Berg oben um diese Jahreszeit schon braucht und dann ist das Hauptfach bereits zu 2/3 gefüllt.Zelt,Isomatte,Poncho,alles musste man aussenrum befestigen.Da das Hauptfach am Ende auch noch so schmal zuläuft,und auch das vordere grosseFach relativ schmal gehalten ist,wird es schon beim Verstauen von Verpflegung und bspw. Dem Solo Stove so richtig eng,wenn man den oben noch ins Hauptfachbringen will. Dann geht das Gezerre oben am Reissverschluss los,der dann eine Falte wirft. Und dabei war ich nicht bei nicht mal 18kg Gesamtgewicht inkl. 3Liter Wasser!Und mit dem ganzen Zeug dann aussen rum befestigt war es ein Gebaumel und gequetsche beim einpacken mit diesem Rucksack,das ich am zweiten Tag keinen Bock mehr hatte und Sehnsucht nach meinem Mk3 bekam.Dieser Rucksack ist wirklich weniger alles suboptimal für Overnighter,daß sollte einem bewusst sein. Ausser man geht sehr spartanisch ausgestattet. Es ist von mir aus ein gut verarbeiteter Daypack für das urbane Gelände.Aber braucht man da dann wirklich einen Rucksack mit 2,7kg Eigengewicht ?Desweiteren,was mich erstaunte, das Tragegefühl,so aussenrum vollgepackt,kam nicht ansatzweise an das meines Mk3 heran. Erklären kann ich mir das nur durch zwei Dinge. Der Trooper hier hat andere Rückenpolster als der Mk3 und zumzweiten. Das Trooperpack endet oben mit dem Tragesystem ,während das mk3 da das Deckelfach noch überstehen hat. Deswegen entlastet beim Mk3 das anziehen der Lastenkontrollriemen besser,weil dadurch das Gewicht optimaler an den Körper kommt,während das Trooperpack,wenn man dessen Vordere grosse Aufsatztasche gut füllt, einen irgendwie immer nach hinten zieht.Für mich ist er jedenfalls nicht zu gebrauchen. Nicht zum bushcraften oder für Overnighter und 2-3Tagestouren mit Zelt oder Tarp geeeignet. Da gibt es deutlich besseres,selbst im eigenen Hause mit dem Mk3. Kann mir einer sagen,was er will,aber mit 55 Litern ist dieses Trooperpack vollkommen falsch eingestuft. Und dazubietet es rundherum wenig und unzureichende Möglichkeiten,an den Aussenseiten sperrige Ausrüstung anzubringen . Die seitliche Kompressionsriemen bspw.weder mein 3x4Tarp,noch meine Thermarest zlite lassen sich da reinquetschen.dafür sind die Riemen zu kurz. Am Rucksackboden muss man halt selber Gurte anbringen,dann kann man da etwa ein Zelt,oder Isomatte wenigstens anbringen. Bleiben dann noch die Mollestreifen am kleinen Aussenfach oben. Ja,da kann man etwas anbringen,aber schränkt den Nutzen des Rucksackes dann arg ein,wenn man da bspw.ne Isomatte anhängt. Es fehlen einfach knapp 10Liter Volumen,meiner Meinung nach. Das Hauptfach lässt sich zudem nur anständig schnell schließen mit dem Reissverschluss,wenn man mit der Beladung des Hauptfachs deutlich unterhalb der Reissverschlusskante aufhört. Will man das Hauptfach gut ausfüllen,ist es ein Gezerre an dem Reißverschluss ,das macht keine Freude. Was hab ich mich nach meinen Toploadern mit Deckel und Zurrgurten gesehnt,bereits am ersten Tag.Es bleibt am Ende ein trotzdem sehr gut verarbeiteter Rucksack. Aber seinen Verwendungsspielraum und Einsatzmöglichkeiten sind mir zu stark eingeschränkt. Für Overnighter,nicht optimal,fürs Bushcraften auch nicht,Trekking und wandern sowieso nicht,da dafür zu schwer. Bleibt also der urbane Einsatz. SECURITY, Kameraleutchen,was weiss ich. Aber braucht es für so schmale Einsatzbereiche dann wirklich einen 2,7kg schweren Rucksack mit eigentlich ausgeprägtem Tragesystem,wenn ich den nur im Auto oder ne halbe Stunde am Rücken habe und der dazu noch knapp 300 Euro kostet? Es wird sicher Einsatzzwecke geben,für die er wie gemacht sein kann,das stelle ich gar nicht in Frage. Aber für die meisten Verwendungsmöglichkeiten halte ich ihn für ungeignet, zumindest für einen Trooper(bedeutet übersetzt immer noch Soldat,nicht Urban-Human).Meine Bewertung bleibt wegen der guten Verarbeitung bei 4 Sternen.Aber da mir 2,7kg und so ein voluminöses Tragesystem für einen simplen Urban-Rucksack zuviel sind,werde ich Ihn verkaufen oder einem meiner Kollegen schenken. Zu mir passt dieser Rucksack mit seinen vielen kleinen Tütentäschchen definitiv nicht.